Historie

Im Winter 1897/98 trafen sich an jedem Donnerstag in Alois Hartners Gasthaus in Wien einige begeisterte junge Leute, um über den Bergsport zu sprechen und gemeinsame Ausflüge zu vereinbaren. Sie bildeten eine Tischgesellschaft und nannten sich „Die Turmsteiner“. Bald darauf, am 17. April 1898, wurde aus der Tischgesellschaft ein regulärer Verein. Um die alpine Richtung zu betonen, nahm die bergfrohe Schar den Eisenerzer Reichenstein als Paten und nannte sich „Alpine Gesellschaft D’ Reichensteiner“.

In den folgenden Jahren wuchs der Verein auf die Zahl von 33 Mitgliedern, man erbaute im Jahr 1908 die kleine Plannerhütte in den Wölzer Tauern und erwählte sich den Plannerkesssel und die Berge ringsum als Arbeitsgebiet. Im Jahre 1910 erfolgte der Eintritt der alpinen Gesellschaft als Sektion in den Alpenverein.

Die bergsteigerischen Aktivitäten nahmen zu, viele Erstbegehungen und große Touren gelangen und bald hatten die Reichensteiner einen guten Ruf erworben. Die Nordwände der Gesäuseberge mit dem Haindlkar wurden das zweite Arbeitsgebiet des Vereins, wo man die Haindlkarhütte als wichtigen Stützpunkt erbaute. Die Erschließungstätigkeit des kleinen Vereins war enorm, eine Anzahl hervorragender Kletterer sind weithin bekannt geworden. Alfred Horeschowsky war einer der erfolgreichsten. Rößner, Moldan und Schintelmeister durchstiegen 1931 als erste die Dachl-Nordwand, ein Jahr danach traversierten Poppinger, Moldan und Schintlmeister als erste die Besengi-Mauer im Kaukasus. Kurt Maix profilierte sich als Bergschriftsteller, aber auch als Erstbegeher im Dachstein-Gebiet (Dirndl-Südkante).

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die hochalpine Tradition fortgesetzt, in erster Linie zu nennen sind Richard Hechtel (1. Begehung des des gesamten Peuterey-Grates), Walter Philipp (1. Begehung der Philipp-Flamm-Verschneidung), Kurt Diemberger (1. Ersteigung von Broad Peak und Dhaulagiri), Ernst Lehnert, Alfred Kapfenberger. Aus der einstigen „Heimstätte extremster Kletterer“ ist nunmehr eine Gemeinschaft von etwa 160 Mitgliedern geworden, die für alle jene offen ist, die gute Kameradschaft und bergsteigerisch hochwertige Ziele anstreben.